Warum Promi-Dokumentationen immer „unterwürfiger“ werden

Es ist nicht immer leicht zuzugeben, dass unsere Helden keine Übermenschen sind, geschweige denn makellos, aber genau das hat Ezra Edelman fünf Jahre lang getan. Während all dieser Jahre arbeitete der Regisseur des sehr umfassenden Films „OJ: Made in America“ , der [2017] mit dem Oscar für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde, im Auftrag von Netflix an dem, was als Referenzdokumentation über Prince [1958-2016] angekündigt wurde: ein titanisches Werk von neun Stunden, das auf mehreren Dutzend Interviews mit Weggefährten des heiligen Monsters des Liedes und außergewöhnlichen persönlichen Archiven basiert.

Den wenigen Privilegierten zufolge, die eine Arbeitsversion gesehen haben, zeichnet der Film ein differenziertes Porträt des Künstlers mit all seinem immensen Talent und seiner Komplexität, ohne die dunkleren Facetten der Figur zu übersehen, die sich hinter einer fröhlichen Exzentrizität verbergen: seine angebliche Gewalt gegenüber seinen Gefährten und Schützlingen, seine rücksichtslosen Forderungen an seine Musiker. „Mehrere Stunden lang wird der Zuschauer mit den unzähligen Paradoxen von Prince konfrontiert, eines verstörender als das andere“, sagte Sasha Weiss vom New York Times Magazine [im September 2024] nach einer Vorführung.